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Nachtzahnspange – Behandlung, Kosten & mehr

Gerade im Erwachsenenalter sind Zahnkorrekturen über eine feste Zahnspange oft lästig und man möchte eine Zahnkorrektur über eine sogenannte Nachtzahnspange vornehmen, die eben ausschließlich nachts getragen wird. Zusätzlich kann auch bei Kindern mit speziellen Zahnfehlstellungen eine Nachtzahnspange sinnvoll und sie wird auch häufig zur Nachbehandlung bei einer festen Zahnspange eingesetzt. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen alles Wichtige zum Thema herausnehmbare Nachtzahnspange zusammenstellen und dabei auch ausführen, in welchen Fällen diese sinnvoll sein kann.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man grundsätzlich unter einer Nachtzahnspange?

Im Gegensatz zu festen Zahnspangen handelt es sich bei Nachtzahnspangen immer um herausnehmbare, also lose Zahnspangen, die eben in erster Linie nachts getragen werden. Generell haben sowohl lose als auch feste Apparaturen ihre Stärken und Schwächen. 

Jedoch sind bei Erwachsenen die therapeutischen Möglichkeiten mit Nachtzahnspangen bzw. Geräten allerdings eher begrenzt.

Wie arbeitet eine Nachtzahnspange?

Generell ist eine ausschließliche Behandlung mit einer herausnehmbaren Nachtzahnspange nicht unproblematisch, da durch die unterschiedlichen Wirkungskräfte die während des Tages und während der Nacht wirken, nur begrenzte Behandlungserfolge erzielt werden können und auch für den Betroffenen können sich hieraus unangenehme Nebenwirkungen ergeben. Dabei muss man zunächst verstehen, dass bei Zahnspangen immer der menschliche Kiefer und die Zahnspange in einer Art „Kräftemessen“ zusammenspielen.

Für den Fall, dass man nun ausschließlich nachts eine herausnehmbare Zahnspange trägt, kann diese in dieser Zeit ihre Kräfte maximal auf den Kiefer und die Zähne ausüben. Danach nimmt man die Spange tagsüber heraus und der Kiefer sowie die Zähne können dann bis zu 16 Stunden am Tag ihre Gegenkräfte wieder wirken lassen. Dadurch bewegen sich die Zähne tagsüber nach und nach wieder in die ursprüngliche Form zurück, nicht vollständig, jedoch zu einem bestimmten Grad.

Wenn dann in der kommenden Nacht die herausnehmbare Zahnspange wieder eingesetzt wird, drückt diese natürlich zunächst einmal wieder stark auf Kiefer und Zähne und bis zum Morgen ist dieser Druck dann gemildert, da die Spange Kiefer und Zähne wieder in die gewünschte Position korrigiert hat. Jedoch wird dann am folgenden Tag wieder ein großer Teil der Korrektur aufgehoben, um dann in der nächsten Nacht wieder weiter zu korrigieren. Hierbei zeigt sich schon, dass der Einsatz einer Nachtzahnspange nicht für umfangreichere Zahnstellungskorrekturen geeignet ist, da diese Methode eben eine geringe Effektivität im Vergleich zur festen Spange ausweist.

Welche Korrekturen sind mit einer Nachtspange nicht möglich?

Insbesondere bei Erwachsenen sind die therapeutischen Möglichkeiten der Kieferorthopädie mit Nachtzahnspangen sehr begrenzt. Hierbei sind z. B. gezielte Bewegungen von Einzelzähnen und Zahngruppen mit herausnehmbaren Spangen nur eingeschränkt möglich. Deshalb muss für jeden Behandlungsfall eine genaue Planung durchgeführt werden, um die sinnvollste Behandlungsmöglichkeit in der Kieferorthopädie eindeutig zu bestimmen. Für größere Korrekturen bieten sich als Alternative gerade für Erwachsenen durchsichtige Schienen an, sogenannte Aligner oder auch Invisalign, die dann auch tagsüber getragen werden und fast unsichtbar sind. Jedoch lassen sich auch mit diesen Methoden nicht alle Zahnfehlstellungen korrigieren und in manchen Fällen ist eine feste Lösung notwendig.

Die Nachtzahnspange als Nachbehandlung zur festen oder losen Zahnspange

Hat man bereits eine Behandlung mit einer losen oder festen Zahnspange abgeschlossen, möchte man im Anschluss an die Behandlung sichergehen, dass die Behandlungserfolge durch die Kieferorthopädie auch erhalten bleiben und sich die Zähne nicht wieder verschieben. Deshalb wird nach abgeschlossener Behandlung oftmals eine sogenannte Retention durchgeführt, bei der durch einen losen Retainer, der in der Nacht getragen wird, die optimale Zahnstellung erhalten bleiben soll. Hierbei handelt es sich also um eine kieferorthopädische Nachbehandlung. Gerade kurz nach Abschluss einer kieferorthopädischen Behandlung sitzen die Zähne noch locker im Kiefer und können sich leicht verschieben und die optimale Position wieder verlassen.

Außerdem neigen sie auch dazu, sich ein Leben lang wieder an äußere Einflüsse anzupassen. Dabei können sie z. B. leicht nach vorne wandern, einer Zahnlücke entgegen wandern oder auch das Zähneknirschen kann ungewünschte Verschiebungen begünstigen. Durch sogenannte lose Retainer, die dann als Nachtzahnspange getragen werden, sollen diese Bewegungen vermeiden werden und eine Verschiebung der Zähne verhindert werden. Dabei werden diese speziellen losen Nachtschienen in der Kieferorthopädie exakt an die optimierte Zahnstellung angepasst und sie verhindern dadurch, dass die Zähne die optimale Position verlassen. Zumeist muss die Nachtschiene zu Beginn jede Nacht getragen werden und zu einem späteren Zeitpunkt können dann die Abstände auch größer werden.

Die Nachtspange zur Behandlung von Schlafapnoe und Schnarchen

Auch werden spezielle Nachtzahnspangen eingesetzt um Patienten nach einer Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) oder einer Rhonchopathie (Schnarchen) zu unterstützen. In diesen Fällen handelt es sich um spezielle Unterkieferschienen der Kieferorthopädie, die individuell nach einem Zahnabdruck angefertigt werden. Hierbei kann es sich auch um spezielle Invisalign Zahnschienen handeln, die dann einen Rückfall in die Fehlleitungen der Atmung während des Schlafes verhindern soll.

Spezielle Nachtzahnspangen mit Headgear für Kinder

Auch bei Kindern mit speziellen, schweren Kiefer- und Zahnfehlstellungen kann eine Nachtzahnspange mit einem Headgear sinnvoll sein. Ein Headgear ist ein mit zementierten Metallringen an den Zähnen verankerter, herausnehmbarer Außenbogen. Dabei wird ein Headgear mit einem Nackenzug oder einer Kopfkappe verbunden, um Kraft auf den Oberkiefer und die oberen Zähne zu übertragen. In der Funktion zieht der Headgear die oberen Zähne nach hinten und schafft damit einerseits Platz im Kiefer für eng stehende Frontzähne, ferner wird dadurch gleichzeitig eine Wachstumshemmung des Oberkiefers erreicht, was bei einem vorhandenen Rückbiss erwünscht ist.

Generell sieht ein Headgear etwas unfreundlich aus und deshalb wird er auch normalerweise hauptsächlich nachts und nur wenige Stunden am Tag zuhause getragen. Wenn sich die Betroffenen daran gewöhnt haben, können sie meist problemlos mit Headgear schlafen, so dass auf jeden Fall eine gute Wirkung entsteht. Hierbei dauert die Behandlungsdauer mit dem Kopfzug normalerweise nicht länger als ein Jahr und im Anschluss wird zumeist mit einer festen Zahnspange weitergearbeitet.

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Welche Kosten entstehen und übernimmt die Krankenkasse diese?

Eine lose Nachtzahnspange kann, wie alle anderen Zahnspangen auch, unterschiedliche Kosten verursachen, je nachdem, welchem Zweck sie folgt. Generell liegen die Kosten jedoch bei mind. 1000 € und diese müssen oft bei volljährigen Patienten selbst getragen werden, wohingegen bei Kindern diese zumeist von den Krankenkassen übernommen werden. Die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung werden bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn bei Kindern und Jugendlichen eine erhebliche Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers vorliegt. Inwiefern die Kosten für eine Nachtzahnspange jedoch durch die Krankenkasse abgedeckt sind, muss im Einzelfall geklärt werden. Dabei stellt die Krankenkasse immer auf die Notwendigkeit der Behandlung ab, die im Einzelfall zwischen Krankenkasse und Kieferorthopäde geklärt werden muss.

Wie kann ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde bei der Nachtzahnspange helfen?

Für den Fall, dass es nicht um spezielle Zahn- und Kieferkorrekturen bei Kindern oder die Behandlung von Atemstörungen während des Schlafes geht, ist der Einsatz einer Nachtzahnspange immer nur in enger Abstimmung mit dem behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden eine Alternative zu normalen Zahnspangen. Hierbei sollte man sich klar darüber sein, dass durch die reduzierte Tragezeit sowohl größere Korrekturen von Zahnfehlstellungen nicht möglich sind und auch keine schnellen Behandlungserfolge erzielt werden können.

Deshalb sollten sich gerade Erwachsene, die sich eine Zahnkorrektur wünschen, sich auch umfassend mit ihrem behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden über alternative Behandlungsmöglichkeiten austauschen, die ggf. im Einzelfall einen schnelleren und besseren Behandlungserfolg bieten können, wie z. B. die fast unsichtbaren Aligner, die auch Berufstätige tagsüber problemlos tragen können. Auch kann für alle Alternativen geklärt werden, welche Kosten entstehen und ob ggf. eine Übernahme der Kosten durch eine Krankenkasse angezeigt ist. Lassen Sie sich beraten zum Thema Nachtzahnspange von einem erfahrenen Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

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